Anfang März bereiste eine Klasse des Medienkollegs Innsbruck die österreichische Hauptstadt. Ihr Ziel: Österreichs Medien- und Journalismuslandschaft kennenlernen und in ihr zukünftiges Berufsleben schnuppern. (Ein Artikel von Alicia Martin Gomez)
Geografie und Medien: Geht das?
Die gemeinsame Schulreise der Studierenden basierte auf der Idee des engagierten Geografielehrers Thomas Mösl: „Unsere Hauptstadt sollte man einfach kennen, denn sie bietet nicht nur geografische und historische Besonderheiten, sondern auch für die jungen Medienfachkräfte viele Chancen.“ Im Unterricht wurden so bereits einige Themen in Form von Referaten aufgearbeitet und besprochen. Die Vorfreude der Schüler*innen wuchs damit von Tag zu Tag mehr.
Erster Halt: Austria Presse Agentur
Die erste Begegnung mit Wiens Medienlandschaft hatten die Schüler:innen in der Austria Presse Agentur, kurz APA. Dort wurden die angehenden Medienfachkräfte von Angelika Hipfinger begrüßt, die ihnen im Anschluss einen Vortrag über die Entstehung, die Arbeitsbereiche und die Aufgabe der APA hielt.
Besonders spannend war für die Studierenden, dass zwölf Tageszeitungen und der ORF Genossenschafter der APA sind, was dazu beiträgt, dass die Presseagentur als besonders unabhängig gilt. Spannend war auch, dass es in Bezug auf Social Media einen eigenen Arbeitsbereich gibt, der Informationen aus dem Internet und dem Social Media aufgreift und diese einem Faktencheck unterzieht.
Für die zukünftige Karriere bei der APA gibt es zudem ein eigenes APA-Training bzw. einen APA-Campus. Fred Stöcklmaier, Wirtschaftsredaktuer der APA, riet den angehenden Medienfachkräften zusätzlich, stehts die Augen offen zu halten, interessiert zu sein und einfach Eigeninitiative zu zeigen, denn nur durch Glück und Interesse würde man in der Medienbranche vorankommen.
Zweiter Halt: Der Standard
Im Standard begleitete Markus Hagspiel die Schüler:innen durch die Redaktion. Auch hier bekamen die angehenden Medienfachkräfte einen Einblick in die Entstehung sowie in die Arbeitsweise der Zeitung. Spannend war hier die direkte Auseinandersetzung mit dem Printmedium, da die Studierenden nicht nur einen Einblick in die aktuelle Ausgabe hatten, sondern auch durch die erste erschienene Standardausgabe blättern durften. In Bezug auf die Medienethik setzte Hagspiel an den Vortrag von Stöcklmaier an und berichtete der Klasse von dem Qualitätsmerkmal für guten Journalismus, dem Ehrenkodex der österreichischen Presse.
Nächster Halt: Nationalbibliothek
In der Nationalbibliothek erfuhren die Studierenden, wo am Ende des Tages, alle journalistischen Beiträge und noch viele andere Medien aus Österreich archiviert werden und das schon seit Jahrhunderten, wie im Prunksaal eindrucksvoll erkennbar war.
Die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Printmedien fesselte die Studierenden. So wurden die Zeitung in Brailleschrift und die Miniaturbücher kaum noch aus der Hand gegeben. Besonders wichtig für die zukünftige Karriere der Studierenden war auch die Einführung in die Recherchearbeit in der Nationalbibliothek.
Next Stop: ORF
Für die Schüler:innen, die sich in ihrer Ausbildung multimedial beschäftigen, war der ORF das absolute Highlight der Woche. Neben den Einblick in die Regieräume, sowie den unterschiedlichen Studios wurden den Studierenden Kameras, Redaktionsräume, die Radiostudios (virtuell) und vieles mehr gezeigt und erläutert. Auch der Dancing Stars Ballroom lies die Augen der jungen Medienfachkräften funkeln.
Im ORF wurde den Studierenden vor Augen geführt wie viele Bereiche Hand in Hand zusammenarbeiten müssen um am Ende die richtige Unterhaltung und Informationen an die Rezipienten zu bringen.
Historische und wirtschaftliche Zwischenstationen
Die Studierenden haben natürlich nicht nur Wien und ihre Medienlandschaft kennengelernt sondern sind auch in die Stadtgeschichte eingetaucht. So wurde gemeinsam der Karl Marx Hof besucht. Aber auch der wirtschaftliche Teil der Ausbildung am Medienkolleg wurde abgedeckt, da ein Besuch bei der Wirtschaftsuniversität Wien nicht fehlen durfte.
Endstation Ottakringer
Als lustigen Abschluss der Reise ging es in die Ottakringer Brauerei. Die Studierenden lernten dort genau so viele Biere wie zuvor Medien kennen und bestaunten die Brauerei als möglichen Veranstaltungsort für diverse zukünftige Projekte.
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